In einem verzweifelten Versuch, seine Truppen in der Ukraine zu verstärken, hat Russland Berichten zufolge Hunderte jemenitische Söldner unter falschen Versprechen von hohen Gehältern und sicheren Arbeitsplätzen rekrutiert. Viele Rekruten behaupten, sie seien dazu verleitet worden, Verträge zu unterschreiben, die sie nicht lesen konnten, und wurden später ohne nennenswerte Ausbildung an die Front geschickt, was ein düsteres neues Kapitel in Wladimir Putins Kriegsstrategie aufzeigt.
Getäuscht und Zwangsrekrutiert
Jemenitische Rekruten berichteten der Financial Times, dass sie mit Versprechungen lukrativer Arbeit in Bereichen wie Ingenieurwesen oder Fertigung gelockt wurden. Bei ihrer Ankunft in Russland war die Realität jedoch stark unterschiedlich:
- Bedrohungen und Zwang: Rekruten beschrieben, dass sie unter Androhung von Gewalt gezwungen wurden, Verträge zu unterschreiben, bevor sie nach Ukraine transportiert wurden.
- Einsatz in Kampfgebieten: Viele erhielten russische Militäruniformen und wurden ohne nennenswerte Vorbereitung an die Front geschickt.
- Gebrochene Versprechen: Ein Rekrut sagte, er habe nur genug Geld gesucht, um seine Ausbildung abzuschließen, fand sich jedoch mitten in intensiven Bombardierungen in der Ukraine wieder.
Jemeniten im Rekrutierungsnetz Russlands
Die Rekrutierungsoperation scheint von einem Unternehmen unterstützt zu werden, das mit dem jemenitischen Houthi-Politiker Abdulwali Abdo Hassan al-Jabri verbunden ist. Verträge, die von der Financial Times eingesehen wurden, deuten auf omanische Verbindungen hin, wobei Rekruten behaupten, sie seien unter Druck verpflichtet worden.
- Houthi-Russische Verbindungen: Die Houthis, die von Iran unterstützt werden, spielen Berichten zufolge eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung jemenitischer Kämpfer nach Russland.
- Breiterer Kontext: Diese Rekrutierung steht im Einklang mit einer umfassenderen Zusammenarbeit zwischen Russland und mit dem Iran verbundenen Kräften, einschließlich Waffen- und Nachrichtenaustausch.
Die Rolle hybrider Kriegsführung
Die Söldnerstrategie Russlands spiegelt einen breiteren Ansatz für asymmetrische Konflikte wider:
- Vermeidung von Mobilisierung: Moskau versucht, den inneren Widerstand gegen eine neue Militärrekrutierung zu umgehen, indem es auf ausländische Kämpfer zurückgreift.
- Globale Rekrutierung: Neben jemenitischen Söldnern hat Russland Berichten zufolge 12.000 nordkoreanische Truppen sowie Kämpfer aus Indien und Nepal rekrutiert.
Ein gefährlicher Deal
Westliche Geheimdienstquellen warnen, dass diese jemenitisch-russische Vereinbarung den Nahen Osten destabilisieren könnte.
- Waffenübertragungen: Berichte deuten darauf hin, dass Russland die Houthis mit fortschrittlichen Yakhont-Raketen bewaffnen könnte, was die Bedrohungen für den internationalen Schiffsverkehr im Roten Meer erhöht.
- Strategische Destabilisierung: Durch die Unterstützung der Houthis zielt Russland darauf ab, die westlichen Verbündeten in der Region zu untergraben und den Druck auf die USA zu erhöhen.
Edmund Fitton-Brown, ehemaliger britischer Botschafter im Jemen, beschrieb die Situation als „sehr besorgniserregend“. Er warnte, dass jede signifikante Aufrüstung der Houthi-Fähigkeiten militärische Reaktionen von Israel hervorrufen könnte, was die Spannungen weiter eskalieren würde.
Menschliche Kosten
Die Rekruten erleiden erschütternde Bedingungen auf dem Schlachtfeld:
- Kein Ruhe oder Erleichterung: Kämpfer sehen sich kontinuierlichem Beschuss ohne Pausen gegenüber, was einige zu extremen Maßnahmen, einschließlich Selbstverletzungen, treibt.
- Ausbeutung und Täuschung: Viele berichten, dass sie in den Dienst gelockt wurden, wobei einige die Verträge, die sie unterschrieben haben, nicht vollständig verstehen konnten.