In einem bedeutenden diplomatischen Treffen traf der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol eine Delegation aus der Ukraine, die von Verteidigungsminister Rustem Umerov geleitet wurde. Ziel ihrer Diskussion in Seoul am 27. November war es, die wachsende militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea zu thematisieren.
Berichten zufolge konzentriert sich der Besuch der ukrainischen Delegation in Seoul hauptsächlich auf die Suche nach Waffenlieferungen, obwohl Südkorea in der Vergangenheit zögerte, solche Unterstützung bereitzustellen. Präsident Yoon äußerte jedoch kürzlich die Bereitschaft, ihre Haltung aufgrund der Truppenverlegung Nordkoreas nach Russland zu überdenken.
Während des Treffens vereinbarten beide Seiten, weiterhin Informationen über die Truppenverlegung Nordkoreas in Russland sowie über Waffen- und Technologietransfers zwischen den beiden Ländern auszutauschen. Diese Zusammenarbeit wird enge Kooperation mit verbündeten Nationen umfassen.
Zusätzlich zu den Gesprächen mit Präsident Yoon führten ukrainische Beamte auch Gespräche mit dem Nationalen Sicherheitsberater Shin Won-sik und Verteidigungsminister Kim Yong-hyun. Ziel war der Austausch von Geheimdienstinformationen über nordkoreanische Truppen.
Es wird angenommen, dass Pjöngjang über 10.000 Truppen entsandt hat, um Russland in seinen Kriegsanstrengungen zu unterstützen, was zu Zusammenstößen mit ukrainischen Streitkräften in der Oblast Kursk führte. Darüber hinaus hat sich Nordkorea als Moskaus Hauptlieferant von Artilleriemunition und ballistischen Raketen etabliert.
Während beide Delegationen es vermieden, sich dazu zu äußern, ob Umerov während seines Besuchs militärische Lieferungen angefordert hat, deuten Experten darauf hin, dass eine sofortige Waffenlieferung aus Südkorea an die Ukraine aufgrund rechtlicher Einschränkungen unwahrscheinlich ist. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 82 % der Südkoreaner gegen die Lieferung von Waffen an die Ukraine sind, obwohl sie die wachsenden russisch-nordkoreanischen Beziehungen als Bedrohung wahrnehmen.
Experten betonen jedoch, dass Südkorea die Ukraine erheblich durch Munitionslieferungen unterstützen könnte. Mit einem Arsenal, das nicht nur 155 mm Artillerie, sondern auch etwa 3,4 Millionen 105 mm Geschosse umfasst, die mit einigen der Waffen der Ukraine kompatibel sind, hat Südkorea das Potenzial, dem Land zu helfen.
Obwohl direkte Lieferungen von 155 mm Munition derzeit vom Tisch sind, erwähnte Präsident Yoon, dass Seoul Optionen zur Bereitstellung von „defensiven Waffen“ prüft, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Mit zunehmenden Spannungen zwischen Russland, Nordkorea und der Ukraine stellt dieses Treffen zwischen Südkorea und der Ukraine einen entscheidenden Moment dar, um die komplexen Dynamiken dieser internationalen Beziehungen anzugehen. Das Ergebnis ihrer Gespräche wird erhebliche Auswirkungen auf die regionale Sicherheit und Stabilität haben.