Die Rallye Japan begann dramatisch, als Sébastien Ogier und Takamoto Katsuta in der Eröffnungsprüfung kostspielige Reifenpannen erlitten, was Toyotas Hoffnungen auf den Herstellertitel an den Rand des Abgrunds brachte. Hyundai nutzte Toyotas Missgeschicke aus, wobei Ott Tänak und Thierry Neuville an der Spitze die Führung übernahmen.
Ogiers Frühes Desaster
Die berüchtigte Isegami-Tunnel-Prüfung, die längste und eine der herausforderndsten auf dem Rallye-Japan-Kalender, hielt, was sie versprach. Ogier, der amtierende Rallye-Japan-Champion, hatte früh in der Prüfung einen Platten, was ihn zwang, anzuhalten und über zwei Minuten zu verlieren, während er den Reifen wechselte.
„[Ich habe] keine Ahnung, wie es passiert ist“, sagte Ogier kurz angebunden. „Die ersten paar Kurven waren sehr rutschig, und ich hatte Untersteuern.“
Dieser Rückschlag ist ein schwerer Schlag für Toyota, das bereits 15 Punkte hinter Hyundai im Herstellertitel zurückliegt, und dämpft ihre Titelambitionen weiter, da die Hyundai i20s die beiden Spitzenplätze einnehmen.
Katsuta Verschärft Toyotas Probleme
Takamoto Katsuta, der auf heimischem Boden fuhr, erlitt ebenfalls einen Platten in der gleichen Etappe. Im Gegensatz zu Ogier entschied er sich, nicht anzuhalten, und begrenzte seinen Zeitverlust auf eine Minute, verlor jedoch dennoch wertvolle Positionen. Sein vorsichtiger Ansatz hielt ihn im Rennen, verstärkte jedoch Toyotas schwierigen Start.
Hyundai Dominiert
Hyundai nutzte die Gelegenheit, als Thierry Neuville und Ott Tänak mit atemberaubenden Geschwindigkeiten fuhren. Neuville, trotz eines komfortablen Vorsprungs in der Fahrermeisterschaft, gab alles, um die Etappe mit 1,2 Sekunden Vorsprung auf Tänak zu gewinnen. Diese unerwartete Leistung unterstreicht Hyundais Absicht, beide Titel zu sichern, da sie derzeit die beiden obersten Positionen besetzen.
Elfyn Evans, Toyotas beste Hoffnung zur Schadensbegrenzung, beendete die Etappe als drittschnellster, 5,0 Sekunden hinter Neuville.
Mittelfeldkämpfe
Hinter den Führenden herrschte Chaos. Der Overnight-Leader Adrien Fourmaux erlebte eine Albtraum-Etappe und verlor 46,9 Sekunden, während rutschige Bedingungen und Blätter auf der Straße Chaos verursachten.
„Es lagen viele Blätter auf der Straße“, erklärte Fourmaux. „Die Autos vor mir bringen sie mit, was normal ist, aber jede Kurve ist wirklich knifflig.“
Gregoire Munster und Andreas Mikkelsen haben ebenfalls versagt, wobei Munster 4,5 Sekunden auf Fourmaux verlor und Mikkelsen in den schlammigen Bedingungen eine Kurve überfuhr.
„Um sicherzustellen, dass du ins Ziel kommst, musst du sehr langsam fahren“, sagte Mikkelsen. „Es war voller Schlamm, nicht einfach.“
Aktuelle Zwischenstände nach SS2
- Ott Tänak (Hyundai) – 22m44.8s
- Thierry Neuville (Hyundai) – +0.5s
- Elfyn Evans (Toyota) – +4.2s
- Adrien Fourmaux (M-Sport) – +45.2s
- Gregoire Munster (M-Sport) – +52.5s
- Andreas Mikkelsen (Skoda) – +56.9s
Was kommt als Nächstes?
Toyota steht vor einer schwierigen Aufgabe, sich von ihrem katastrophalen Start zu erholen, während Hyundai weiterhin an Fahrt gewinnt. Mit Tänak, Neuville und Evans, die sich von der Konkurrenz absetzen, scheint der Kampf um den Sieg ein Dreikampf zu werden. Für Toyota wird der Fokus auf Schadensbegrenzung und der Rettung ihrer Meisterschaftshoffnungen liegen, in dem, was ein unberechenbares Rally Japan verspricht.