In einer bizarren Nebenhandlung des Las Vegas Grand Prix 2024 fanden sich die Formel-1-Fahrer während des hochoktanigen Events von einem ungewöhnlichen Faktor abgelenkt: dem durchdringenden Geruch von Marihuana. Da Cannabis seit 2017 in Nevada legal ist, zog der Geruch durch die Luft und sorgte bei mehreren Fahrern für Amüsement – und ein wenig Irritation.
„Ich war ganz schön high im Auto,“ scherzte Verstappen
Der viermalige Weltmeister Max Verstappen konnte sich nicht zurückhalten, einen Witz über die Situation zu machen und behauptete, die Marihuana-Dämpfe seien schwer zu ignorieren, selbst während des Rennens:
„Ich war ganz schön high im Auto,“ witzelte Verstappen. „Es ist nicht ideal, weil man es auch beim Fahren riechen kann, und es ist ziemlich extrem.“
Williams‘ Colapinto äußert Doping-Bedenken (im Scherz)
Der Williams-Fahrer Franco Colapinto, der in seiner Rookie-Saison für Aufsehen sorgt, schlug humorvoll vor, dass das gesamte Starterfeld nach dem Rennen einen Dopingtest nicht bestehen könnte:
„Wenn sie die Fahrer jetzt auf Doping testen, denke ich, dass wir alle positiv testen werden. Wenn wir alle positiv testen, wird es ein Chaos geben.“
Die ironische Bemerkung hob die Neuheit der Situation für Fahrer hervor, die nicht daran gewöhnt sind, unter solchen Bedingungen zu konkurrieren.
Perez: „Ich habe es schon satt“
Sergio Perez, Verstappens Red Bull-Teamkollege, teilte seine Frustration mit und bemerkte die schiere Intensität des Geruchs:
„Ich habe es schon satt. Die Menge ist unglaublich.“
Während die Fahrer ihren Humor bewahrten, war klar, dass der Geruch während des gesamten Wochenendes ein Gesprächsthema geworden war, das während der Trainingssessions, der Qualifikation und des Rennens selbst anhielt.
Rechtlicher Status von Marihuana in Nevada
Die Wähler in Nevada legalisierten 2016 Freizeit-Marihuana, wobei das Gesetz 2017 in Kraft trat. Während Cannabis nach Bundesrecht illegal bleibt, kann es in Nevada von jedem über 21 Jahren in staatlich lizenzierten Geschäften legal erworben werden. Das Rauchen in öffentlichen Innenräumen, einschließlich Sportstätten, ist jedoch verboten.
Trotz dieser Vorschriften machte das Freiluftlayout des Las Vegas GP-Kurses die Fahrer dem starken Geruch von Marihuana aus, der von Fans entlang der Straßen ausging.
Kein Problem bei anderen großen Veranstaltungen in Vegas
Interessanterweise sind ähnliche Beschwerden bei anderen großen Sportveranstaltungen in Las Vegas, wie dem Super Bowl im Allegiant Stadium oder den Spielen der Vegas Golden Knights in der T-Mobile Arena, nicht aufgetreten. Beide Veranstaltungsorte setzen strenge Nichtraucherregeln durch, um die Exposition gegenüber Cannabisgerüchen in ihren geschlossenen Umgebungen zu minimieren.
Sogar bei der inauguralen Las Vegas Grand Prix im letzten Jahr äußerten die F1-Fahrer keine solchen Bemerkungen, was darauf hindeutet, dass der Geruch diesmal intensiver war.
„Einfach ein weiteres Vegas-Erlebnis“
Die unbeschwerten Reaktionen der Fahrer verliehen einem Rennen, das bereits von Glanz, Glamour und neonschillerndem Chaos erfüllt war, eine einzigartige Note. Während die Expansion der Formel 1 in die Vereinigten Staaten weitergeht, wird deutlich, dass Las Vegas ein Spektakel bietet, das seinesgleichen sucht – mit einer fairen Portion ungewöhnlicher Herausforderungen.
Ob die Cannabiswolke die Fahrerleistung beeinflusste, ist umstritten, aber eines ist sicher: der Las Vegas GP hat einmal mehr bewiesen, warum er einer der buntesten Stopps im F1-Kalender ist.