Der Wettbewerb schläft nie, und auch wenn reine Leistung nicht alles ist, zählt sie doch viel. Wir sprechen von ultra-leistungsstarken Hyper-Naked-Bikes wie der Ducati Streetfighter V4 SP, der BMW M 1000 RR und, ganz neu, der KTM 1390 Super Duke R mit einem noch größeren Motor: alle mit maximalen Leistungen von mindestens 190 PS und im Fall der BMW sogar bis zu 210 PS. Der Trend geht eindeutig zu mehr Sportlichkeit, mehr Exklusivität und damit höheren Preisen für die Hersteller.
Die Triumph Speed Triple 1200 RS ist eindeutig auf Sportlichkeit ausgerichtet.
Es ist klar, dass Triumph in Zukunft nicht zurückbleiben will, zumindest deutet ein fast serienreifer Prototyp einer überarbeiteten Speed Triple 1200 RS darauf hin, den die 1000ps-Website kürzlich bei geheimen Testfahrten in der katalanischen Landschaft erwischt hat. Es dürfte sich um eine neue Variante handeln, die den Fokus der Speed Triple noch mehr in Richtung Sportlichkeit verlagern wird. Auf den ersten Blick sind die visuellen Änderungen begrenzt, aber eine ganze Reihe von technischen und ergonomischen Modifikationen sind sofort erkennbar.
Besonders auffällig ist das robustere Erscheinungsbild im Vergleich zur aktuellen Speed Triple 1200 RS, was das Ergebnis eines neuen Lenkers ist, der wiederum zu einer anderen Sitzposition für den Fahrer führt. Dieser ist niedriger und flacher montiert als zuvor, nicht allzu unterschiedlich, aber dennoch nicht identisch mit der Speed Triple 1200 RR. Das gleiche gilt für die Öhlins semi-aktive Federung. Obwohl sie jetzt auch semi-aktiv bei dem hier präsentierten Modell ist, scheint die Gabel zumindest ein unabhängiges Bauteil zu sein. Sie arbeitet ebenfalls mit weniger Federweg und senkt die Front des Motorrads, was den robusten Look zusätzlich betont. Auch in anderen Bereichen scheint das ausgestellte Motorrad eine Mischung aus hochwertigen Teilen der RR-Version und neuen Entwicklungen zu sein. Zum Beispiel werden mehrere Carbon-Zierteile verwendet, die bereits dazu dienen, die aktuelle RR von der RS zu unterscheiden.
Offensichtlich nicht nur aus visuellen Gründen, zeigt das Prototyp in den Fotografien auch neue Felgen: Die erkennbare Struktur in einigen der Fotografien deutet darauf hin, dass diese zum ersten Mal bei Triumph offenbar ebenfalls aus Carbon gefertigt sind. Sie sind mit Pirelli Supercorsa-Reifen ausgestattet, aber der Hinterreifen scheint etwas breiter zu sein als der 190er Hinterreifen des vorherigen Speed Triple RS und RR. Dies kann als weiteres Indiz für die Fahrdynamik gewertet werden, die Triumph mit diesem Modell offenbar anstrebt. Natürlich sollte dies auch auf mehr Leistung hindeuten. Besonders da die Konkurrenz, wie bereits erwähnt, auf Leistungsniveaus von fast oder manchmal sogar mehr als 200 PS unterwegs ist.
In jedem Fall bietet der aktuelle Dreizylinder-Motor mit 180 PS und 1160 ccm noch genügend Entwicklungspotenzial. Erkennbare Änderungen am ausgestellten Prototyp umfassen ein minimal verändertes Ansaugkrümmer und modifizierte Ventildeckel. Ein ähnlich aktualisierter und leicht größerer Kühler am ausgestellten Speedy deutet ebenfalls auf weitere Änderungen am Motor hin, die zu einer besseren Höchstleistungsfähigkeit führen sollten. Es bleibt jedoch zu hoffen, dass Triumph nicht den extremen Weg von BMW und Ducati einschlägt, um mit seiner regulären Kundenliste Aufsehen zu erregen, sondern weiterhin einen Mindestmaß an Alltagsnutzung in seinen Spezifikationen beibehält, trotz der gestiegenen Anforderungen in Bezug auf die Dynamik. Die 190 PS der KTM 1390 Super Duke R sollten daher ein guter Indikator für die erwartete Leistung des Speed Triple sein.