Die Pierer Mobility Group durchläuft eine herausfordernde finanzielle Phase und hat sich angepasst und umstrukturiert, was auch ihr Engagement im Rennsport umfasst. Obwohl sie ihre Präsenz nicht verringern wird, wird sie die Marken KTM, GasGas und Husqvarna neu positionieren, um sie an ihre jeweiligen Werte und Zielgruppen anzupassen.
Hubert Trunkenpolz, ein Mitglied des Vorstands der Gruppe, erklärte gegenüber SPEEDWEEK.com: ‘«KTM – Ready To Race» als das Kernstück der Marke. Es wird zu seinen Wurzeln zurückkehren. Kurz und direkt; das wird KTM repräsentieren. Aus diesem Grund werden sich die Motorsportaktivitäten zunehmend auf die Marke KTM verlagern. Deshalb verlassen wir die MotoGP mit GasGas und werden mit vier KTMs antreten’.
Zu GasGas und Husqvarna sagte der Österreicher: ‘GasGas soll jüngere Menschen ansprechen und soll auch eine zugänglichere Marke sein als KTM und Husqvarna. Für junge Menschen werden sie die Marke GasGas im Sport sehen – wie in der Moto3. Husqvarna wird in allen Offroad-Sportarten prominent vertreten sein’.
Ohne Umschweife erkannte Trunkenpolz an, dass die Gruppe die Exposition ihrer drei Marken überdehnt hatte, obwohl er betonte, dass die Ziele erreicht worden seien: ‘Wir haben die Ausnutzung der Plattformstrategie übertrieben. Damals sagten wir, dass wir bestimmte Motor- und Fahrwerksplattformen hatten, und wir glaubten, dass wir es auch schaffen könnten, da die Automobilindustrie so gut lief. Grundsätzlich war das nicht falsch, aber wir haben es übertrieben. Die Marken kamen aufgrund vieler identischer Teile automatisch näher zusammen, was die Produkte betrifft. Es gibt einen einfachen Grund, warum wir MotoGP mit GasGas gemacht haben: GasGas war als Marke in der Motorradbranche unbekannt. Wenn man eine Marke bekannt machen möchte, wenn es nur um Markenbekanntheit geht, dann muss ich schauen, welche Motorsportarten die höchste Markenbekanntheit bieten. Im Offroad-Bereich sind es Supercross und MXGP; auf der Straße ist es MotoGP, bei weitem. Es war eine rein kommerzielle Überlegung. […]. Das hat perfekt funktioniert, denn jetzt kennt sie jeder. Von Amerika bis Europa sieht jeder, was GasGas ist: eine Motorradmarke. Das bedeutet, wir haben unsere Mission erfüllt’.
Ein größerer Fehler, so der Direktor der Pierer Mobility Group, war bei Husqvarna: ‘Wir hatten viele Anfragen von Teams, und wir wollten sagen, dass wir Material bereitstellen könnten. Wir sind der Versuchung erlegen, einen Schritt mit Husqvarna zu machen, der im Nachhinein weniger ideal war – konkret, in den Straßenrennsport einzutreten. Wir korrigieren jetzt diese Dinge. Im Leben kann man klüger werden’.
