Marco Melandri war ein bemerkenswerter Fahrer in den frühen Jahren der MotoGP-Ära. Er debütierte 2003 in der Spitzenklasse mit dem Werksteam von Yamaha, bevor er im folgenden Jahr zu Tech3 wechselte, um Platz für Valentino Rossi zu schaffen.
In einem Interview mit Relevo erkannte Melandri die signifikante Diskrepanz zwischen Werksteams und Satellitenteams zu dieser Zeit an, insbesondere hinsichtlich der Qualität der Motorräder: ‘Das Werksteam ist der Referenzpunkt, an dem man an der Entwicklung und Verbesserung des Motorrads arbeiten kann. In meinem Fall hatte ich 2003 nicht einmal das Gefühl, im Werksteam zu sein, weil sie bereits für 2004 arbeiteten. Was das Satellitenteam betrifft… im ersten Rennen in Südafrika hatte ich ein Motorrad mit einem «big bang»-Motor und ein anderes mit einem «screamer»-Motor. Es war nicht wie heute, wo man sieben Motoren für die Saison hat. Damals war es offen: Ich erhielt Valentinos und Carlos [Checa]‚ gebrauchte Motoren, die bereits viele Kilometer auf dem Buckel hatten. Ja, wir hatten ein viel unterlegenes Motorrad. Das ist objektiv’.
Zu dieser Zeit wurden Elektroniksysteme gerade eingeführt, und Melandri bemerkte auch die Unterschiede in diesem Bereich: ‘Ich sage dir noch mehr. Heute nimmst du eine Satelliten-Ducati, und sie hat ihren eigenen Elektronikingenieur. Damals war das nicht so, weil es der Anfang der Elektronik war. Die Telemetrie-Techniker versuchten, Ingenieure zu sein. Es gab nicht das gleiche Ausbildungsniveau’.
Als man ihn fragte, ob es damals schwieriger war, mit einem Satellitenteam zu gewinnen, bestätigte der Italiener: ‘Ja, besonders in den ersten zwei Jahren, weil alles neu war. Nur das Werksteam konnte dir diesen Vorteil verschaffen. Auch in Bezug auf Software und Elektronik… jedoch musste das Satellitenteam alles von Grund auf herausfinden. Sie hatten nicht einfach Daten’.