Russischer Oreshnik-Raketenangriff auf Dnipro hatte wahrscheinlich keine Sprengstoffe, sagt Analyst
Die Oreshnik-Rakete, die Russland am 21. November auf die ukrainische Stadt Dnipro feuerte, hatte wahrscheinlich keine Sprengladung und verursachte nur minimale Schäden, so der deutsche Militäranalyst Julian Ropcke von Bild.
Ropcke, der das verfügbare Filmmaterial des Angriffs analysierte, deutete darauf hin, dass die Rakete – beschrieben als eine Modifikation des RS-26 Rubezh – mit einer Ersatzladung ausgestattet war, die dazu gedacht war, die Größe und das Gewicht eines nuklearen Sprengkopfes zu simulieren.
„Das zeigt, dass es sich um eine propagandistische und politische Aktion handelte und nicht um eine militärische. Es gab weder einen nuklearen Sprengkopf noch Sprengstoffe im Inneren. Deshalb sind die Schäden so geringfügig“, sagte Ropcke in Kommentaren, die von Bild berichtet wurden.
Ein Propagandainstrument, kein Waffe?
Der russische Präsident Wladimir Putin behauptete, die Oreshnik-Rakete sei eine neu entwickelte ballistische Waffe mit mittlerer Reichweite, die mit Luftverteidigungssystemen „unmöglich“ zu bekämpfen sei. Er beschrieb den Start am 21. November jedoch als „Test“ ohne nuklearen Sprengkopf.
Analysten wie Ropcke interpretieren den Angriff als symbolische Geste, die darauf abzielt, eine politische Botschaft zu senden, anstatt militärische Ziele zu erreichen. Dies steht im Einklang mit früheren Einschätzungen, dass der Angriff dazu gedacht war, Stärke gegenüber den westlichen Verbündeten der Ukraine, insbesondere den Vereinigten Staaten und Europa, zu signalisieren.
Minimaler Einfluss in Dnipro
Die Ukraine berichtete, dass der Angriff geringfügige Schäden an einer Industrieanlage und einem Rehabilitationszentrum in Dnipro verursachte und drei Personen verletzte. Das Fehlen signifikanter Zerstörung wirft Fragen über den beabsichtigten Zweck und die Nutzlast der Rakete auf.
Laut Ropcke hebt Russlands Einsatz einer nicht-explosiven Rakete in diesem Fall die Abhängigkeit von dramatischen Darstellungen für Propagandazwecke hervor, insbesondere da Moskau unter zunehmendem Druck auf dem Schlachtfeld steht.
Strategische Botschaften
Die Oreshnik-Rakete, die als nuklearfähig gilt, wird von Experten als Teil von Russlands Strategie angesehen, NATO-Verbündete zu verunsichern und seine fortschrittliche Militärtechnologie zu präsentieren, ohne zu direkten nuklearen Drohungen überzugehen.
Wie Ropcke jedoch anmerkt, mindert der fehlende Einfluss des Angriffs dessen militärische Glaubwürdigkeit. Stattdessen scheint er orchestriert worden zu sein, um die Erzählung des Kremls von Dominanz aufrechtzuerhalten, angesichts des wachsenden Widerstands gegen seine Aktionen in der Ukraine.