Thierry Neuville’s Weg zu seinem ersten Titel in der Rallye-Weltmeisterschaft hat bei der Rallye Japan eine dramatische Wendung genommen, da anhaltende Leistungsprobleme in seinem Hyundai i20 N Rally1 seine Kampagne zu gefährden drohen. Trotz eines überzeugenden 25-Punkte-Vorsprungs vor seinem Teamkollegen Ott Tänak sieht sich Neuville nun einem steilen Kampf gegenüber, nachdem er aufgrund mechanischer Probleme auf den dritten Platz gerutscht ist.
Morgendliche Misere: Leistungsprobleme schlagen zu
Neuvilles Tag begann stark, da der Belgier nach drei Etappen fest auf dem zweiten Platz lag, ein Ergebnis, das mehr als ausreichend war, um seinen ersten Titel zu sichern. Doch das Unglück schlug in der Mitte von SS4, der letzten Etappe der Morgenrunde, zu, als sein Auto anfing, an Leistung zu verlieren. Er verlor 40 Sekunden auf seine Rivalen und rutschte auf den dritten Platz hinter Tänak und Elfyn Evans.
Da kein Mittagssupport zur Verfügung stand, wurden die Hoffnungen, das Problem vor den Nachmittagsetappen zu lösen, zunichtegemacht. Neuville selbst bestätigte, dass das Problem weiterhin bestand, während er sich auf die zweite Tageshälfte vorbereitete.
„Nein, leider nicht“, gab er zu, als er gefragt wurde, ob das Problem behoben worden sei. „Es ist, wie es ist. Offensichtlich nicht das, was wir uns erhofft hatten. Jetzt wird die harte Arbeit im Laufe des Jahres mit diesem 25-Punkte-Vorsprung in einer solchen Situation noch wertvoller.“
Hyundais Strategieänderung
Hyundai wurde gezwungen, sich schnell an den Rückschlag anzupassen. Die Rallye-Veranstalter gewährten Tänak einen fünfminütigen Abstand vor Neuville in den Nachmittagsprüfungen – eine Anpassung gegenüber dem üblichen drei-minütigen Intervall – vermutlich um jeglichen Einfluss auf Tänaks Tempo zu vermeiden, während Neuville mit reduzierter Geschwindigkeit fortfährt.
Für Tänak, der derzeit die Rallye mit 13,7 Sekunden Vorsprung auf Evans anführt, hat sich der Fokus darauf verlagert, Hyundais Hoffnungen auf die Herstellermeisterschaft zu verteidigen und gleichzeitig seine geringen Chancen auf den persönlichen Titel am Leben zu erhalten.
Neuvilles Entschlossenheit auf die Probe gestellt
Trotz der Widrigkeiten bleibt Neuville entschlossen, das Wochenende zu überstehen und den Titel zu sichern, der ihm seit Jahren verwehrt bleibt. Sein 25-Punkte-Vorsprung bietet etwas Luft, aber mit zwei vollen Tagen Rallye vor sich könnten weitere Probleme unerwartete Herausforderungen mit sich bringen.
„Hier zahlt sich die harte Arbeit über das Jahr aus“, sagte Neuville und signalisiert seinen Willen, sich durch die Schwierigkeiten zu kämpfen.
Was kommt als Nächstes?
Die Nachmittagsprüfungen werden Neuvilles Widerstandsfähigkeit und Hyundais Fähigkeit testen, sich unter Druck anzupassen. Tänak hingegen trägt das Gewicht von Hyundais Ambitionen in der Herstellermeisterschaft, während der Rivale Toyota nur 11 Punkte dahinter lauert.
Während sich die Rallye Japan entfaltet, sind die Einsätze höher denn je. Für Neuville hängt der Traum, seinen ersten WRC-Titel zu gewinnen, nun von Ausdauer und ein wenig Glück im Angesicht mechanischer Widrigkeiten ab.