Angesichts der wachsenden Spekulationen über die Zukunft von Sergio Perez bei Red Bull Racing hat der 1997 F1-Weltmeister Jacques Villeneuve seine Stimme in die Debatte eingebracht, indem er Perez‘ Position verteidigte und Franco Colapinto als herausragendes Talent lobte, das eine Chance in der Formel 1 verdient.
Perez unter Beschuss, aber Villeneuve betont Stabilität
Perez‘ enttäuschende Leistung im Jahr 2024, insbesondere im Vergleich zu seinem dominierenden Teamkollegen und wahrscheinlichen Weltmeister Max Verstappen, hat unaufhörliche Gerüchte über seinen Platz bei Red Bull angeheizt. Während Verstappen beeindruckende 393 Punkte im Vergleich zu Perez‘ 151 aus 21 Rennen gesammelt hat, fragen sich viele, ob der mexikanische Fahrer weiterhin die richtige Wahl für das Team ist.
Villeneuve wies jedoch das ständige Gerede über einen möglichen Ersatz von Perez zurück und betonte die umfassenderen Dynamiken, die im Spiel sind:
„Es sind jetzt 10 Monate vergangen, in denen die Leute sagen, Perez sei beim nächsten Rennen raus. Hört auf, das zu sagen. Er hat einen Vertrag,“ sagte Villeneuve gegenüber Grosvenor Sport. „Er bringt Sponsoring und Stabilität ins Team. Verstappen ist mit ihm zufrieden. Und wer weiß, wie viel des Unterschieds darauf zurückzuführen ist, dass Perez gerade etwas verloren ist oder einfach nur Verstappen so unglaublich ist?“
Villeneuve wies auch darauf hin, dass ein Fahrerwechsel nicht unbedingt bessere Ergebnisse bringen könnte, da Verstappens Exzellenz jeden Teamkollegen durchschnittlich erscheinen lassen würde.
Franco Colapinto: Ein aufstrebender Stern im Orbit von Red Bull
Berichte haben angedeutet, dass Franco Colapinto, ein Entwicklungsfahrer von Williams, der in der Formel 2 für Aufsehen sorgte, auf Helmut Markos Radar für einen zukünftigen Red Bull Platz sein könnte. Villeneuve betonte schnell Colapintos Potenzial, stellte jedoch in Frage, ob Red Bull sein strukturiertes Juniorenprogramm aufbrechen würde, um ihn unterzubringen.
„Colapinto verdient einen Rennsitz. Aber es könnte keinen verfügbaren geben,“ sagte Villeneuve. „Der Zweck des Red Bull Junior-Teams besteht nicht darin, Colapinto im großen Team unterzubringen; es geht darum, die Fahrer für das größere Team auszubilden.“
Villeneuve fügte hinzu, dass Red Bulls überfüllte Pipeline junger Talente—darunter Yuki Tsunoda, Liam Lawson, Isack Hadjar und andere—eine Stauung für aufstrebende Sterne wie Colapinto schafft. Dennoch äußerte Villeneuve Vertrauen in Colapintos Reife und Herangehensweise und prognostizierte, dass er seine Zeitgenossen überstrahlen könnte, wenn er die Chance dazu erhält.
„Wenn er seine Chance bekommt, wird Colapinto den größten Eindruck in der F1 unter all den jungen Fahrern hinterlassen, wegen seiner Reife und seiner Herangehensweise. Mein Geld wäre auf ihn.“
Weitere aufstrebende Talente: Bearman und Bortoleto
Villeneuve hob auch andere junge Talente hervor, die kurz davor stehen, in die Formel 1 einzusteigen. Er lobte Oliver Bearman für seine Schnelligkeit und Konstanz sowie Gabriel Bortoleto, der 2025 unter der Anleitung von Fernando Alonso und Flavio Briatore zu Sauber stoßen wird.
„Bearman war ebenfalls super schnell. Und Gabriel Bortoleto war großartig in F2. Mal sehen, ob er den Sprung wie Bearman und Colapinto schafft,“ sagte Villeneuve.
Das Red Bull Dilemma
Im Moment scheint Red Bull die Stabilität, die Perez neben Verstappen bringt, zu schätzen, auch wenn seine Leistungen im Vergleich blass erscheinen. Das Junior-Entwicklungssystem des Teams bleibt ein zentraler Bestandteil seiner Strategie, und während Colapintos Stern am Himmel steht, wäre es eine erhebliche Abweichung, die Struktur des Programms für ihn zu brechen.
Villeneuves Unterstützung für Colapinto unterstreicht jedoch den wachsenden Glauben, dass der Argentinier einer der nächsten großen Namen in der F1 sein könnte—wenn er den gnadenlosen Weg zu einem Spitzenplatz meistern kann. Was Perez betrifft, so mag die Zeit drängen, aber seine Zukunft liegt fest in den Händen von Red Bull.