Stan Wawrinka hielt sich nicht zurück, nachdem Jannik Sinner insistierte, dass ihn der £4,6 Millionen große Gewinn, den er beim Six Kings Slam in Saudi-Arabien verdient hat, nicht motivierte. Der italienische Superstar, der das Turnier durch einen Sieg über Carlos Alcaraz im Finale gewann, behauptete in einem Eurosport-Interview, dass sein Hauptantrieb die Chance sei, gegen die besten Spieler der Welt anzutreten, nicht das beeindruckende Preisgeld. „Ich spiele nicht für Geld“, sagte Sinner. „Natürlich ist es ein schöner Preis, aber ich bin dorthin gegangen, weil möglicherweise die sechs besten Spieler der Welt dort waren… es ist viel wichtiger, die Gesundheit zu haben und mich mit großartigen Menschen zu umgeben.“
Doch Sinners Kommentare schienen einige Skepsis auszulösen, besonders bei Wawrinka, einem Veteranen, der die dramatischen Veränderungen der finanziellen Landschaft im Sport über seine zwei Jahrzehnte lange Karriere hinweg beobachtet hat. Nachdem ein Clip von Sinners Interview auf X (ehemals Twitter) kursierte, antwortete Wawrinka mit einem einzigen lachenden Emoji und sendete eine klare Botschaft, dass er Sinners Aussage nicht glaubte.
Wawrinkas Reaktion spricht Bände, insbesondere angesichts der dramatischen Preisgeldunterschiede. Während Sinner in wenigen Tagen in Riad £4,6 Millionen einstrich, hat Wawrinka im Laufe des Jahres £460.000 verdient. Der 38-jährige Schweizer Legende ist seit 2020 nicht mehr in die dritte Runde eines Grand Slams eingezogen, was die enormen Unterschiede zwischen den Preisgelegenheiten für Tennis-Eliten und denen, die weiter unten in der Rangliste stehen oder ihre beste Zeit hinter sich haben, unterstreicht.
Sinner, der amtierende Weltmeister und Gewinner der diesjährigen Australian Open und US Open, fügte auch hinzu, dass er persönliche Gesundheit und Familie über Geld schätzt und erklärte, dass er bereits „ein gutes Leben ohne dieses Geld“ führt. Dennoch wird Sinners Teilnahme – und seine Aussagen – wahrscheinlich eine anhaltende Debatte über die Rolle finanzieller Anreize im Tennis anheizen, während Saudi-Arabien weiterhin massive Investitionen in den globalen Sport tätigt.
Wawrinkas schneller, humorvoller Seitenhieb wirft ein Licht auf eine wachsende Frage: Sind die Spieler wirklich ausschließlich auf die wettbewerbsorientierte Seite des Sports fokussiert, oder sind hohe Auszahlungen zu verlockend, um ignoriert zu werden? Sinners Kommentare mögen gut gemeint gewesen sein, aber Wawrinkas Reaktion deutet darauf hin, dass es für einige schwer sein könnte, den Reiz eines Multimillionen-Dollar-Preises von dem Nervenkitzel des Wettbewerbs zu trennen. Da saudisches Geld den Tennis- und anderen Sport neu gestaltet, wird erwartet, dass diese Spannung weiterhin im Vordergrund bleibt.