Die FIA hat offiziell bestätigt, dass alle im Jahr 2024 verwendeten Formel-1-Frontflügel vollständig den Vorschriften des Verbandes entsprechen, nachdem Bedenken von Ferrari und Red Bull über die Legalität der Designs von McLaren und Mercedes geäußert wurden. Diese Bedenken kamen auf, nachdem Onboard-Aufnahmen des Großen Preises von Italien eine merkliche Flexibilität in den Frontflügeln der McLaren- und Mercedes-Fahrzeuge zeigten.
Als Reaktion auf diese Bedenken hat die FIA seit dem Großen Preis von Belgien die Bewegung der Frontflügel genau überwacht und dabei spezielle Kameras eingesetzt, um die Dynamik dieser Komponenten zu bewerten. Die FIA stellte jedoch klar, dass diese Überwachung ausschließlich der Datenerfassung diente und nicht einer Untersuchung, die darauf abzielt, Strafen gegen Teams zu verhängen.
Die laufende Bewertung der FIA, die detaillierte Überprüfungen der Konformität und der Abweichungen der Oberflächen umfasst, hat bisher ergeben, dass alle Frontflügel den Vorschriften von 2024 entsprechen. Der Verband betonte, dass etwaige Änderungen der Vorschriften, falls sie als notwendig erachtet werden, frühestens in der Saison 2025 umgesetzt würden.
Die Praxis, kontrollierte Flexibilität in aerodynamischen Komponenten einzuführen, bekannt als Aeroelastizität, ist seit langem ein Schwerpunkt für Ingenieure, die versuchen, die Leistung innerhalb der Regeln zu optimieren. Durch das Zulassen eines kleinen Grades an Flexibilität in den Frontflügeln können die Teams den Luftwiderstand und das Gleichgewicht steuern, insbesondere unter den aktuellen Vorschriften, die die Bodeneffekt-Aerodynamik wieder eingeführt haben.
In seiner Erklärung umreißte die FIA die Einzelheiten der Vorschriften und stellte fest, dass kein Bauteil vollständig starr sein kann, die Regeln jedoch eine minimale Verformung unter Last zulassen. Laut Artikel 3.15.5 der technischen Vorschriften 2024 darf die Hinterkante des Frontflügels unter einer Last von 60N um nicht mehr als 5 mm verformen.
Die FIA erkannte auch die Herausforderungen bei der Standardisierung von Tests für Frontflügel an, da die aerodynamischen Lasten zwischen den Teams variieren, im Gegensatz zu konsistenteren Bereichen wie dem Heckflügel und den Bodenrändern. Während die FIA die Befugnis behält, neue Tests einzuführen, wenn Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, gibt es derzeit keine Pläne für sofortige Änderungen.
Der laufende Überwachungsprozess, der bis zum Großen Preis von Singapur fortgesetzt wird, zielt darauf ab, eine umfassende Datenbank über das Verhalten von Frontflügeln auf verschiedenen Streckenarten zu sammeln. Dies wird zukünftige Entscheidungen hinsichtlich möglicher regulatorischer Anpassungen informieren und Fairness sowie Sicherheit im gesamten Feld gewährleisten.
Für den Moment können die Teams sicher sein, dass ihre aktuellen Frontflügeldesigns als legal gelten, aber die Wachsamkeit der FIA deutet darauf hin, dass jede Ausnutzung von Flexibilität über die vorgesehenen Grenzen in Zukunft genau geprüft wird.